Seminar hellsporige Blätterpilze
Pilze mit Lamellen und hellem Sporenpulver in Theorie und Praxis
In diesem Kurs lernen wir die Pilze mit Lamellen sowie hellem Sporenpulver kennen und unterteilen sie in einige wenige Gruppen, um die Bestimmung zu erleichtern. Ausgenommen davon sind die Täublinge, die Sie bei mir in einem separaten Täublings-Seminar erfahren können. Vormittags besprechen wir diese Gruppen und ausgewählte Arten ausführlich im Seminarraum, nachmittags geht es dann auf Exkursion, um das Gelernte praktisch anzuwenden. Die Exkursionsgebiete werden kurzfristig in Abhängigkeit von der Witterung und damit einhergehendem Pilzvorkommen festgelegt.
Seminarleitung: Dirk Harmel
Seminarraum:
Naturschutzstation Malchow
Dorfstr. 35 in 13051 Berlin
Nächster Termin:
Derzeit nur auf Anfrage für komplette Gruppen
Früher war alles besser, vor allem die Zukunft! Dem möchte man sich spontan anschließen, wenn man sieht, dass es vor noch nicht allzu langer Zeit nur wenige Gattungen von Blätterpilzen mit Lamellen und hellem Sporenpulver gab, was die Zuordnung eines Fundes und damit seine Bestimmung prinzipiell recht einfach machte. Dies waren die Wulstlinge (Amanita), die Schirmlinge (Lepiota), die Rüblinge (Collybia), die Helmlinge (Mycena), die Trichterlinge (Clitocybe), die Seitlinge (Pleurotus), die Hallimasche (Armillaria) und die Schwindlinge (Marasmius). Wer heute beginnt, sich mit der Systematik in der Ordnung der Blätterpilze zu befassen, wird zunächst von der Vielzahl der aktuellen Gattungen, deren Zahl auch noch ständig steigt, zunächst vollkommen erschlagen und könnte geneigt sein, die Flinte ins Korn zu werfen.
Das wäre schade, denn die Vielfalt ist es, die die Sache doch so spannend macht und wer Pilze zu Speisezwecken sammelt, würde sich einige der delikatesten Arten versagen. Wir lassen daher die moderne Systematik zunächst links liegen und teilen die Hellsporer unter den Blätterpilzen weiterhin in nur wenige Gruppen ein, die wir an die vorgenannten, historischen Gattungen anlehnen. Aus diesen Gruppen und ihren prägnanten Merkmalen entwickeln wir einen Schlüssel, der es uns ermöglicht, einen zunächst unbekannten Fund schnell einzuordnen. Nun brauchen wir nur noch eine Tabelle, in welcher die aktuellen Gattungen unseren unsystematischen Gruppen zugeordnet sind und schon sind wir am Ziel.
Was hier für einen Neueinsteiger ins Reich der Pilze sicher recht abstrakt klingt, ist in Wirklichkeit die schnellste und einfachste Methode, sich der Bestimmung der Pilze aus der komplexen Gruppe der Blätterpilze zu nähern. Doch keine Panik! Wir fangen bei Null an und gehen in ganz kleinen Schritten, die jeder leicht verstehen und nachvollziehen kann, vor.
Weiterhin sehen wir uns einige ausgewählte Arten genau an und stellen insbesondere hervorragende Speisepilze den ihnen ähnelnden giftigen Arten gegenüber, etwa Perlpilz vs. Pantherpilz oder Parasol vs. Gift-Riesenschirmling.
Schließlich befassen wir uns noch ausführlich mit der Ökologie der unsystematischen Gruppen, ausgewählter Gattungen und Arten oder anders formuliert: wo und wann finde ich denn diese oder jene Art(en).