Röhrlings-Seminar

Röhren-Pilze (Boletales) in Theorie und Praxis

   Die Ordnung Röhren-Pilze (Boletales) wird an zwei Ta­gen je­weils vor­mit­tags im Se­mi­na­rraum mit ih­ren Familien, Gattungen und aus­ge­wähl­ten Ar­ten aus­führ­lich prä­sen­tiert und be­spro­chen. Am ers­ten Nach­mit­tag dann Ex­kur­si­on zum Forst am Schloss Dams­müh­le mit un­ter­schied­li­chen Ha­bi­ta­ten, am zwei­ten in ei­nen sau­ren, sehr nähr­stoff­ar­men Hain­sim­sen-Rot­bu­chen-Wald mit leicht ba­sen­be­ein­fluss­ten Ab­schnit­ten am Re­gen­bo­gen­see bei Wand­litz. Es be­darf kei­ner Vor­kennt­nis­se in der Pilz­be­stim­mung zur Teil­nah­me am Kurs.

Se­mi­nar­lei­tung: Dirk Har­mel

Nächs­ter Ter­min: sie­he Ter­min­lis­te

Vormittags Exkursion im Barnim, nachmittags Theorie in der Na­tur­schutz­sta­ti­on Mal­chow

 

Sommersteinpilz - oft schon im Juni
Sommersteinpilz - oft schon im Juni

   Un­ter Röh­ren­pil­zen ver­stand man ur­sprüng­lich je­ne Pil­ze, die un­ter dem Hut eine Röh­ren­schicht ha­ben, wel­che sich leicht vom Hut­fleisch lö­sen lässt. Be­kann­te Ver­tre­ter da­raus sind Stein­pil­ze, Ma­ro­nen und But­ter­pil­ze. In­zwi­schen ha­ben ge­ne­ti­sche Ana­ly­sen ge­zeigt, dass es in der Ord­nung Bo­le­ta­les (Röh­ren­pil­ze) auch ei­ni­ge Ver­tre­ter mit La­mel­len gibt, wie bspw. den Kah­len Kremp­ling, das Kuh­maul oder den Fal­schen Pfif­fer­ling. Mit die­sen Exo­ten un­ter den Röh­ren­pil­zen be­fas­sen wir uns nur kurz, ver­tieft hin­ge­gen mit den Fa­mi­li­en und Gat­tun­gen, de­ren Ar­ten auch wirk­lich Röh­ren be­sit­zen.

Netzstieliger Hexenröhrling
Netzstieliger Hexenröhrling

   Bei den Spei­se­pilz­samm­lern sind die Röh­ren­pil­ze be­son­ders be­liebt, weil sich das Ge­rücht hält, es gä­be un­ter ih­nen kei­ne gif­ti­gen Ar­ten. Dies stimmt so zwar nicht, doch die we­ni­gen gif­ti­gen oder un­ge­nieß­ba­ren sind leicht zu er­ken­nen und hier er­fah­ren Sie auch wie. Eben­so leicht zu er­ken­nen sind die be­son­ders lec­ke­ren Ver­tre­ter, ne­ben den o.a. Ar­ten et­wa die Rot­kap­pen, Bir­ken­pil­ze oder He­xen­röhr­lin­ge. Letz­te­re wer­den häu­fig für gif­tig ge­hal­ten, was an der ro­ten Far­be der Röh­ren­en­den lie­gen mag oder da­ran, dass sie dem tat­säch­lich gif­ti­gen Sa­tans­röhr­ling ähn­lich se­hen. Da­bei sind sie leicht zu un­ter­schei­den und wenn man erst mal weiß wie, dann freut man sich, dass sie von den meis­ten Pilz­samm­lern ste­hen ge­las­sen wer­den.

Satans-Röhrling
Satans-Röhrling

   Ne­ben der Be­stim­mung der Röhr­lin­ge be­fas­sen wir uns auch aus­führ­lich mit Öko­lo­gie die­ser Grup­pe. Für das ge­ne­rel­le Vor­kom­men ei­ner Art spie­len hier Kli­ma, Bo­den­be­schaf­fen­heit und Be­gleit­bäu­me die wich­tigs­te Rol­le. Kennt man die­se Pa­ra­me­ter, dann weiß man, wo es sich über­haupt zu su­chen lohnt. Das Wet­ter hin­ge­gen ist der wich­tigs­te Fak­tor für die Fra­ge, wann eine be­stimm­te Art Frucht­kör­per bil­det. Die meis­ten Röhr­lin­ge mö­gen es et­was wär­mer und so lohnt es sich oft schon, sie wäh­rend der Schafs­käl­te im Ju­ni zu su­chen. Ist der Som­mer troc­ken-heiß und es reg­net im Au­gust ein paar Ta­ge, dann sprie­ßen sie al­lent­hal­ben aus dem Bo­den.