Pilz-Exkursion mit Sauvesper

Pilzwanderung mit anschließendem Wildschwein-Essen mit Steinpilz-Butter

Ex­kur­si­ons­lei­tung: Dirk Har­mel 

Nächs­ter Ter­min: sie­he Ter­min­lis­te

Ort: Ex­kur­si­on am Huwenow-See, Essen im Na­tur­kunst­werk bei Gran­see

 

Schloss Meseberg
Schloss Meseberg

   Vor­mit­tags ex­kur­sie­ren wir am Hu­we­now-See bei Me­se­berg. Be­kannt ist der Ort durch sein Ba­rock­schloss, das von der Bun­des­re­gie­rung als Gäs­te­haus ge­nutzt wird. Der eis­zeit­li­che Rin­nen­see ent­stand als Durch­bruch der End­mo­rä­ne der Gran­seer Plat­te. Ty­pisch für sol­che Seen sind die kalk­hal­ti­gen Ufer im sonst sau­ren Sand­bo­den Bran­den­burgs, Fon­ta­ne hat ihn "Mär­ki­sche Sand­büch­se" ge­tauft. Ent­spre­chend kom­men hier Pilz­ar­ten vor, die sonst in Bran­den­burg sel­ten sind, wie et­wa der Ro­sa­hü­ti­ge Sa­tans­pilz und ver­schie­de­ne Klump­fü­ße. Pho­to von Do­ris An­to­ny

Zunderschwamm auf Buche
Zunderschwamm auf Buche

   Be­wach­sen sind die Hän­ge des Sees mit ur­al­ten Bu­chen, die hier in Wür­de ster­ben dür­fen und dann holz­zer­set­zen­den Pil­zen wie dem Zun­der­schwamm als Nah­rung die­nen. Erst die­se Pil­ze er­mög­li­chen auch In­sek­ten, in das Holz ein­zu­drin­gen. Die­se sind Nah­rungs­grund­la­ge für Spin­nen und Vö­gel. An­ders als in ei­nem auf­ge­räum­ten Stan­gen­forst ist ein sol­ches Ha­bi­tat al­so Le­bens­grund­la­ge nicht nur für vie­le Pil­ze, son­dern Le­be­we­sen al­ler Rei­che und da­mit öko­lo­gisch be­son­ders wert­voll. Auch uns Men­schen bie­tet es ge­sun­de und lec­ke­re Nah­rungs­mit­tel wie et­wa den Aus­tern­seit­ling, der erst jetzt im Spät­herbst Frucht­kör­per bil­det. Ge­nau der rich­ti­ge Ort für un­sere die Pilz­hoch­sai­son be­en­den­de Spät­herbst­ex­kur­si­on.

   Die Wan­de­rung hat mäch­tig Hun­ger ge­macht und den wol­len wir mit ei­nem zünf­ti­gen Wild­schwein­es­sen im Na­tur­kunst­werk stil­len. Da­zu gibt es Vo­gel­bee­ren auf Bir­nen und fri­sches Ba­guet­te mit Stein­pilz­but­ter. Wer dann noch lau­fen kann, dem zeigt Ma­nue­la Röh­ken, zer­ti­fi­zier­te Fach­be­ra­te­rin für Selbst­ver­sor­gung mit ess­ba­ren Wild­pflan­zen (HfWU), ih­ren Gar­ten. Die Vo­gel­bee­ren, auch Eber­eschen ge­nannt, sind hier nur ei­ne von vie­len Ar­ten der Gat­tung Mehl­bee­ren (Sor­bus). Hier­zu ge­hört auch der Spei­er­ling, ei­ne weit­hin in Ver­ges­sen­heit ge­ra­te­ne Baum­art, deren Früch­te es­sen­ti­el­le Grund­la­ge für den hes­si­schen Äp­pel­woi sind. Vie­le wei­te­re bo­ta­ni­sche und ku­li­na­ri­sche High­lights wie Schwar­ze Ha­ge­but­ten oder Wer­muth bil­den hier ein auch für Bie­nen und Schmet­ter­lin­ge wert­vol­les Re­fu­gi­um.