Exkursion in die Märkische Schweiz
Pilz- und pflanzenkundliche Exkursion in das Naturschutzgebiet Stobbertal und zum Kleinen Tornowsee
Der Bahnhof ist ca. 2 km vom Treffpunkt entfernt, zu Fuß also in knapp 30 min bequem zu erreichen. Nach Möglichkeit bilden wir Fahrgemeinschaften ab Bahnhof zum Exkursionsort. Alternativ und insbesondere außerhalb der Saison, wenn die Bahn noch nicht fährt, treffen wir uns an der Haltestelle Schule.
Wer mit o.a. Bahnverbindung anreist, fährt ab Müncheberg mit der elektrisch betriebenen und heute nur noch an den Wochenenden zwischen Ende April bis Anfang Oktober verkehrenden Museumsbahn. Diese fuhr bis 1997 regelmäßig auf dieser Strecke und war für mich immer der schönste Einstieg in das wegen seiner hügeligen Landschaft "Schweiz" genannte Naturschutzgebiet. Wenn der bordeauxrot-beige Zug mit den Holzbeschlägen und karminroten Plastiksitzen, bald in tiefem Wald, bald vorbei an Ruinen aus Ziegelstein, durch enge Kurven ächzend endlich Buckow erreicht, fühlt man sich nicht nur in ein anderes Land, sondern auch in eine andere Zeit versetzt.
Während in Brandenburg die Böden fast ausschließlich aus saurem Silikat bestehen, gibt es bei Buckow kalkreiche und damit basische Flächen. Hier wachsen daher einige Pilz- und Pflanzenarten, die sonst hierzulande nicht vorkommen.
Einer der schönsten und auffälligsten Pilze, die nur auf kalkhaltigen Böden wachsen, ist der hier regelmäßig erscheinende Specht-Tintling. Beeindruckend ist nicht nur sein Äußeres, sondern auch sein Geruch, der freilich als weniger schön empfunden wird und unmissverständlich klar macht, dass diese Tintlings-Art im Gegensatz zum kulinarisch geschätzten Schopf-Tintling, mit dem er übrigens nicht näher verwandt ist, leider nicht genießbar ist.
Ein weiteres hier vorkommendes Highlight ist der Flügelsporige Milchling. Sein Name verrät, dass seine Sporen flügelartige Graten aufweisen, was allerdings nur unter dem Mikroskop zu erkennen ist. Doch er besitzt noch eine Besonderheit, die auch ohne Hilfsmittel zu sehen ist. Er gehört, wie der Rosaanlaufende Milchling, zu jener Gruppe der Lactarien, welche weiße Milch haben, die sich bei Kontakt mit Luft nach kurzer Zeit rosa verfärbt .
Auch unter den sehr farbfrohen Haarschleierlingen (Cortinarius), den Risspilzen (Inocybe) und den Schirmlingen (Lepiota) gibt es viele Arten, die nur auf basischen Böden wachsen, einige von ihnen habe ich hier schon gefunden.