Exkursion ins NSG Kleine Schorfheide
Pilz- und pflanzenkundliche Führung in den streng geschützten Teil der Schorfheide
Exkursionsleivtung: Dirk Harmel
Die Schorfheide ist eine Wald- und Heidelandschaft auf von der letzten Eiszeit geschaffenen Sandern und damit von Haus aus trocken und nährstoffarm. Im Mittelalter wurde hier Hutewaldwirtschaft betrieben, was dem Boden weitere Nährstoffe entzogen hat. In der Folge bildeten sich Weißmoos-Kiefernwälder, Trockenrasen und Heideflächen mit Übergang zum Kiefern-Birken-Vorwald, also Habitate, welche als Paradies für Pilze gelten. Mit dem Beginn der Forstwirtschaft wurde dann gezielt mit Wald-Kiefer aufgeforstet, welches zwar der am besten für diesen Bodentyp angepasste Baum ist. Doch infolge der Nährstoffeinträge durch die umgebende Landwirtschaft zog sich nicht nur das Weißmoos zurück, auch viele Pilzarten, wie etwa der Grünling, die unseren Vorfahren noch als wichtige Nahrungsergänzung dienten, suchen wir heute in großen Teilen der Schorfheide vergebens.
Die "Kleine Schorfheide" ist ein im Westen der Schorfheide gelegenes Naturschutzgebiet (NSG), in welchem sich die paradiesischen Zustände früherer Zeiten erhalten haben (Früher war alles besser, vor allem die Zukunft!). Nun machen wir kein Philosophie-Seminar, sondern eine naturkundliche Exkursion und freuen uns deshalb einfach, dass wir hier noch die Gelegenheit haben, nicht nur den Grünling, sondern auch den Schwarzfaserigen Ritterling, den Halsband-Ritterling, den Kiefern-Steinpilz und den Kiefern-Habichtspilz zu finden, allesamt Arten, die selbst viele Hobbymykologen nur aus dem Buch kennen.
Das Entnehmen sämtlicher Lebewesen in dem NSG ist streng verboten. Per Ausnahmegenehmigung darf ich hier mit meinen Gästen und Schülern sammeln, doch selbstverständlich nur geringe Mengen pro Art, um diese zu bestimmen.