Grundkurs Mykologie
Kursleitung: Dirk Harmel
Nächster Termin: siehe Liste der Seminare
Der Kurs findet in diesem Jahr an vier Terminen wie nachfolgend aufgeführt statt, die in 19 Blöcke aufgeteilt sind. Daten der einzelnen Termine siehe nachfolgende Blöcke.
Seminarort: Naturschutz Malchow, Dorfstr. 35 in 13051 Berlin
Die Kursteilnehmer erhalten ein ausführliches Skript.
Dieser Kurs richtet sich sowohl an Anfänger, die ein paar mehr Speisepilze und deren giftige Doppelgänger kennen lernen möchten als auch an angehende (Hobby-)Mykologen und Pilzsachverständige, welche eine fundierte Grundlage für die wissenschaftliche Herangehensweise an das Thema suchen. Was auch immer Ihre Motivation ist, im Fokus stehen zwei Fragen, die hier ausführliche Antwort finden:
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Wo und wann wachsen und fruktifizieren welche Pilze?
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Wie bestimme ich sicher einen gefundenen Pilz?
Der Kurs ist daher in zwei Hauptthemen unterteilt, die auf diese Fragen näher eingehen: die Ökologie der Pilze und die Pilzbestimmung. Diese Themen sind nochmals in neun Unterrichtseinheiten á 240 Minuten aufgeteilt, welche jeweils separat zum Preis von € 69,- wahrgenommen werden können. Wer den gesamten Grundkurs Mykologie bucht, fährt also insgesamt deutlich günstiger.
Der Inhalt der einzelnen Blöcke ist so bemessen, dass ausreichend Zeit ist, alle Themen für alle Teilnehmer leicht verständlich zu besprechen und alle sich möglicherweise ergebenden Fragen zu beantworten. Sollten wir schneller voranschreiten, als in nachfolgendem Rahmenplan vorgesehen, so werden die dann zum Ende hin nicht mehr nötigen Termine nicht mehr stattfinden. Es gilt eine Mindestteilnehmerzahl von sechs Personen.
Wir werden nicht einzelne Arten und deren Merkmale vertieft beprechen, sondern uns dem grundsätzlichen Prinzip der Pilzbestimmung nähern. Nach dem Seminar haben Sie das Wissen, wie Sie mithilfe von guten Pilzbestimmungsbüchern einen Ihnen unbekannten Pilz selbständig bestimmen können. Wissen allein ist hierzu jedoch nicht ausreichend, es bedarf viel Erfahrung, die bei verschiedenen Fruchtkörper einer Art oft sehr unterschiedlich ausgeprägten Merkmale zu interpretieren. Dieses Können erreichen Sie nur durch häufiges Anwenden des hier Gelernten, wozu Sie auf den von meinen Kollegen und mir geführten Exkursionen Gelegenheit haben. Gehen Sie außerdem so oft wie möglich selbst in die Pilze, versuchen Sie dann diese selbst zu bestimmen und nutzen Sie die kostenlose Pilzberatung des BUND, um Ihre Ergebnisse mit dessen Experten zu besprechen.
Die nachfolgenden Termine können auch einzeln wahrgenommen werden. Bei Interesse an der Buchung nur einzelner Themen bitte ich um entsprechende E-Mail.
Block 1 Vorstellung des Kurses
24.02.2024; 09:00 - 18:00 h In diesem Block besprechen wir, worum es in dem Kurs geht und wie der Inhalt vermittelt wird. An diesem Termin können Sie kostenlos und unverbindlich teilnehmen.
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Block 2
24.02.2024; 09:00 - 18:00 h Vorstellung der Themen des Kurses In diesem Block besprechen wir, worum es in dem Kurs geht und wie der Inhalt vermittelt wird. Die beiden wichtigsten, oben schon angeführten Themen sind:
1. Wo und wann wachsen und fruktifizieren welche Pilze? Um diese Frage zu beantworten zu können, müssen wir uns ansehen, welche Umweltbedingungen eine Pilzart benötigt, um leben zu können. Hierzu müssen wir klären, wovon Pilze sich ernähren und wie sie an diese Nahrung herankommen. Desweiteren spielt die Bodenbeschaffenheit eine entscheidende Rolle, weshalb wir uns ansehen, welche Parameter dabei relevant sind und wie wir diese erkennen. Letztlich haben auch winzige Änderungen des Klimas Einfluss, so dass wir besprechen, wovon das Mikroklima an einem bestimmten Ort abhängt.
2. Wie bestimme ich sicher einen gefundenen Pilz? Um hierbei voranzukommen, sehen wir uns an, wie Bestimmungsbücher aufgebaut sind und stellen fest, dass die darin aufgeführten Arten nicht willkürlich aufgeführt sind, sondern einer bestimmten Ordnung unterliegen, die wir verstehen müssen. Sodann sehen wir, welche makroskopischen (mit dem bloßen Auge sichtbaren) Merkmale es gibt, um einen Pilz genau zu beschreiben. Anschließend fassen wir verschiedene Arten mit einem ähnlichen Habitus oder Bauplan (Gesamtzahl der Merkmale) zu einer Gruppe zusammen, die dann ihrerseits eine bestimmte Zahl von Merkmalen hat, welche dann bei allen ihren Mitgliedern vorhanden sind. Letztlich müssen wir diese rein morphologisch (also durch ihre Merkmale) definierte Gruppen in den Bestimmungsbüchern wiederfinden, um bei der Bestimmung eines Fundes eine Vorauswahl zu treffen und nicht jedesmal alle Beschreibungen der 5.000 in Mitteleuropa vorkommenden Großpilzarten mit dem Fund abzugleichen. |
Ökologie der Pilze
Möchte ich herausfinden, wo und wann eine bestimmte Pilzart zu finden ist, muss ich mich damit befassen, wie diese mit ihrer Umwelt interagiert. Hierzu muss man erst einmal wissen, wie Pilze grundsätzlich aufgebaut sind, wie sie sich ernähren und fortpflanzen. Weiterhin ist wichtig, welche unterschiedlichen Formen der "Ernährungsbeschaffung" die Pilze beherrschen und wo entsprechende Nahrungsquellen zu finden sind. Bei der Frage, wo eine Pilzart wächst, spielen neben Vorgenanntem weitere Faktoren wie die Beschaffenheit des Bodens und das Klima eine entscheidende Rolle. Für die Bildung von Fruchtkörpern (was wir gemeinhin als "Pilz" bezeichnen), ist hingegen vor allem das Wetter relevant, auch hier haben die einzelnen Arten unterschiedliche Präferenzen.
Block 324.02.2024; 09:00 - 18:00 h Was ist ein Pilz und wie ist er aufgebaut?
Wie ernähren sich Pilze?
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Block 4
24.02.2024; 09:00 - 16:00 h Welche Umweltbedingungen benötigen Pilze zum Wachsen und Fruktifizieren?
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Block 5
24.02.2024; 09:00 - 18:00 h Bäume und Großsträucher in Europa In Block 2 haben wir gelernt, warum manche Pilze in der Nähe von Bäumen wachsen. Nun wollen wir uns näher damit befassen, welche Bäume für das Vorkommen bestimmter Pilzarten besonders interessant sind und welche weniger.Ergänzend zu dieser Unterrichtseinheit empfiehlt sich die Frühjahrsexkursion Prachtbecherlinge, auf welcher wir nicht nur selbige finden, sondern uns auch ausführlich die verschiedenen Bäume ansehen werden.
Waldtypen, Pflanzengesellschaften und Zeigerpflanzen Nun wollen wir das bisher Gelernte zusammenfassen und herausfinden, welche Pilzart denn nun wann und wo zu finden ist. Einen Buchenwald kann man leicht erkennen, aber ist er nun basisch oder sauer? Auch einen Kiefernwald erkennt jeder Laie, aber ist dieser trocken oder frisch, nährstoffarm oder -reich? Dies können wir an den Zeigerpflanzen erkennen, welche in ihrer Gesamtheit bestimmte Pflanzengesellschaften bilden. In guten Pilzbestimmungsbüchern finden wir Angaben, in welchem Habitat ein Pilz wächst. Hier lernen wir, diese Habitate zu erkennen. Praktisch kann man das hier Gelernte auf dem Seminar Morcheln und Zeigerpflanzen vertiefen. |
Pilzbestimmung
Nachdem wir nun wissen, wo und wann wir eine bestimmte Pilzart finden können, wollen wir natürlich auch lernen, einen vorliegenden Fruchtkörper zu bestimmen, also einer Art zuzuordnen. Dies machen wir hier ausschließlich mithilfe makroskopisch, also mit dem bloßen Auge oder ein Lupe sichtbarer Merkmale. Wir werden also nicht mikroskopieren und mit wenigen Ausnahmen keine mikroskopischen Merkmale besprechen.
Der eine Weg wäre nun, alle Merkmale aller Pilze auswendig zu lernen. Durchschnittlich benötigen wir sieben Merkmale, um eine Art von einer beliebigen anderen zu unterscheiden. Bei 5.000 Großpilzarten in Mitteleuropa sind das also 35.000 Merkmalskombinationen. Kann man machen, muss man nicht!
Wissen heißt wissen, wo es geschrieben steht (Albert Einstein). Deshalb nehmen wir natürlich Pilzbücher bei der Bestimmung zuhilfe. Jetzt könnte man auf die Idee kommen, jeden Fund mit jedem Bild und der Beschreibung in einem Buch abzugleichen, also jeweils 5.000 Bilder anzugucken und ebensoviele Texte zu lesen. Das kann es natürlich auch nicht sein.
Wir stellen stattdessen fest, dass die Arten in Feld-Bücher mit üblicherweise 1.500 Arten in (je nach Autor) 50 -100 Gruppen zusammengefasst sind, sogenannte Gattungen. Können wir nun zunächst erkennen, zu welcher Gattung unser Fund gehört, dann schauen wir in der entsprechenden Stelle im Buch nach und haben nun im Schnitt nur noch 15 bis 30 Arten zur Auswahl.
Block 6
03.03.2024; 09:00 - 18:00 h Systematische und unsystematische Gruppen Die Arten sind in Büchern also zu Gattungen zusammengefasst und das sind sogenannte Systematische Gruppen. Gemeinsames Merkmal der Arten einer solchen Gruppe ist vor allem und unbedingt, dass diese alle in direkter Linie verwandt sind. Dies können wir jedoch nicht immer mithilfe der makroskopischen Merkmale erkennen. Da wir aber nur solche Merkmale zur Bestimmung nutzen, können wir zwangsläufig damit nicht (immer) erkennen, zu welcher Gattung ein Fund nun gehört. Wir gehen daher in zwei Schritten vor: zunächst bilden wir unsystematische Gruppen, die nur nach makroskopischen Merkmalen definiert sind, in denen die Verwandtschaftsverhältnisse also keine Rolle spielen. Diese Gruppen finden wir jedoch nicht in Büchern. Deshalb brauchen wir noch eine "Übersetzungshilfe", die es uns erlaubt von einer unsystematischen auf eine systematische Gruppe, hier konkret auf eine Gattung zu schließen. Erst dann können wir ein Buch zurate ziehen, das der klassischen Systematik folgt. Nun schauen wir uns die klassische Systematik noch etwas genauer an und stellen fest, dass es darin hierarchisch angeordnete Gruppen gibt. Wir wissen schon, dass Arten zu Gattungen zusammengefasst sind. Mehrere Gattungen sind auf der nächsthöheren Ebene zu Familien zusammengefasst, auf der darüber bilden dann mehrere Familien eine Ordnung, etc. Dies hilft uns noch besser, uns in der recht umfangreichen mykologischen Literatur zurecht zu finden. |
Block 7
03.03.2024; 09:00 - 18:00 h Bestimmungsrelevante Merkmale (Morphologie) Nun schauen wir uns an, welche Merkmale wir bei der Pilzbestimmung verwenden und wie wir mit ihnen umgehen.
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Block 8
03.03.2024; 09:00 - 18:00 h Die wichtigsten Gattungen und deren Verwandtschaftsverhältnisse sowie unsystematische Gruppen In Block 5 haben wir gelernt, was eine Gattung [z.B.: Tintlinge (Coprinus)] oder ein Taxon höherer Kategorie von einer unsystematischen Gruppe eines bestimmten Habitus (z.B.: Arten mit Tintlings-Habitus) unterscheidet. Wir wiederholen und vertiefen das Thema und sehen uns dies anhand einiger systematischer sowie unsystematischer Gruppen und deren Habitus an. Wir betrachten die Verwandtschaftsverhältnisse einiger Gattungen und erkennen, dass manche von diesen einen gemeinsamen makroskopischen Habitus haben, obwohl sie nicht näher verwandt sind. In den nachfolgenden Blöcken 8 - 16 werden die wichtigsten unsystematischen Gruppen mit ihren Merkmalen vorgestellt und ihnen die Taxa zugeordnet, welche diese Habitus haben. |
Block 9
03.03.2024; 09:00 - 18:00 h Die Gattungen mit
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Block 10
03.03.2024; 09.00 - 18:00 h Die Gattungen mit
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Block 1110.03.2024; 09:00 - 18:00 h Die Gattungen mit
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Block 1210.03.2024; 09:00 - 18:00 h Die Gattungen mit Schirmlings- und ähnlichen Habitus
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Block 1310.03.2024; 09:00 - 18:00 h Gattungen mit Seitlings-Habitus
Gattungen mit Schnecklings-Habitus [Schnecklinge (Hygrophorus)], Saftlings-Habitus [Saftlinge (Hygrocybe) und Ellerlinge (Cuphophyllus)] sowie Hallimasch-Habitus [Hallimasche (Armillaria)] |
Block 1410.03.2024; 09:00 - 18:00 h Die Gattungen mit Dachpilz-Habitus [Dachpilze (Pluteus)] und Scheidlings-Habitus [Scheidlinge (Volvariella)] Die Gattungen mit Rötlings-Habitus
Die Gattungen mit Kahlkopf-Habitus
Die Gattungen mit Düngerlings-Habitus
Die Gattungen mit Tintlings-Habitus
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Block 1517.03.2024; 09:00 - 18:00 h Die weiteren Gattungen mit Lamellen und braunem SPP
Die Gattungen mit Kremplings-Habitus
Die Gattungen mit Schmierlings-Habitus:
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Block 1617.03.2023; 09:00 - 18:00 h Die Gattungen mit Röhrlings-Habitus:
Pilze mit Porlingshabitus Da die hiervon umfassten Taxa sehr zahlreich sind und diese Pilze nicht im Interesse der meisten Anfänger stehen, betrachten wir hier nicht alle Gruppen, sondern nur den Porlingshabitus als solchen und einige ausgewählte Gattungen. |
Block 1717.03.2024; 09:00 - 18:00 h Gattungen mit Bauchpilzhabitus
Gattungen mit Rutenhabitus
Gattungen mit Leistlingshabitus
Gattungen mit Stoppel- oder Stachelingshabitus
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Block 1817.03.2024; 09:00 - 18:00 h Gattungen mit Becherlingshabitus
Gattungen mit Morchelhabitus
Gattungen mit Lorchelhabitus
Gattungen mit Trüffelhabitus
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Weitere Themen
Block 1917.03.2024; 09:00 - 18:00 h Giftpilze, Pilzgifte und Pilzgiftsyndrome; offene Fragerunde Wir betrachten die verschiedenen Giftsyndrome mit den sie verursachenden Giften, deren Symptomen und den wichtigsten Pilzen, in welchen diese Gifte enthalten sind.
Allgemeines zum Pilzesammeln
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